Platinum Games ist für einige meiner liebsten Action Games verantwortlich. Ob sich Astral Chain in diese Riege einreihen darf, klären wir im Test.
Platinum Games hat sich mit Titeln wie Bayonetta, Nier.Automata oder, meinem persönlichen Liebling, Metal Gear Rising: Revengeance bereits einen Namen gemacht. Dadurch lastet allerdings auch eine gewisse Erwartungshaltung an dem exklusiv für die Nintendo Switch erschienenen Titel Astral Chain. In der Rolle des Auserwählten (wahlweise männlich oder weiblich) stürzen wir uns in den Kampf gegen die Chimären, um die am Abgrund stehende Welt doch noch zu retten. Aber fangen wir zunächst mal ganz von vorne an.
Bevor es allerdings richtig los geht, muss nach einer kurzen Einleitung unser Charakter erstellt werden. Wir übernehmen die Rolle eines Geschwisterpaares, bzw. dürfen wir uns für den Jungen oder das Mädel der Zwillinge entscheiden. Kurz nachdem wir unseren Charakter erstellt haben, geht es direkt mit viel Action los. Bereits hier merken wir das unser Bruder, bzw. unsere Schwester dauerhaft am Labern ist. Unser Charakter jedoch nicht. Persönlich ist das wohl gleich einer der größten Kritikpunkte, denn so wirkt unsere Spielfigur an bestimmten Stellen der Story als wäre er/sie aus Holz geschnitzt. Wenn ich daran denke, dass die Voice Lines unseres/r Bruders/Schwester ohnehin zweimal eingesprochen wurde, hätte man die Gelegenheit auch nutzen können, um uns selber ebenfalls sprechen zu lassen. Aber sei´s drum, wir schweigen, geben lediglich die üblichen Laute von uns, wenn wir einen Treffer erleiden oder Fallen (ganz im Style eines Link´s aus The Legend of Zelda) und überlassen den anderen Charakteren die großen Dialoge.
Nach dem kurzen Tutorial werden wir gleich zum Ende des Levels mit einigen der wichtigeren Charakteren vertraut gemacht, unseren neuen Kollegen, denn im Kampf gegen die Chimären haben wir uns während des Tutorials als so fähig erwiesen, dass wir von der normalen Polizei direkt zur Sondereinsatztruppe, den sogenannten Neuron, wechseln dürfen. Zufälligerweise, ist der Adoptivvater der Zwillinge der Captain dieser Einheit.
Ach, ich habe noch gar nichts über das namensgebende Feature des Spiels erwähnt, die Astral Chain. Die Neurons verfügen über sogenannte Legionen. Dabei handelt es sich um in Ketten gelegte Chimären, welche von den Mitgliedern der Sondereinheit in den Kampf geführt werden. Unsere Legion ist permanent mit der Spielfigur über eben diese Astral Chain verbunden. Da wir mittels des rechten Sticks die Legion direkt bewegen können, ergeben sich so auch einige coole Moves. Beispielsweise können wir Gegner einmal mit der Legion umkreisen und diese so festsetzen. Oder anstürmende Gegner in die gespannte Kette laufen lassen, und diese so zu Fall bringen. Im Laufe des Spiels erhalten wir noch verschiedene Legionen, und so auch weitere unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten dieser und der Astral Chain.
Allerdings müssen wir die Legion nicht befehligen. Es reicht auch diese zu rufen und dem Kampf nachzugehen, denn innerhalb dieser agiert die Legion weitestgehend selbstständig. Bei einigen Gegnern müssen wir jedoch auf die verschiedenen Spezialitäten der einzelnen Legionen zurückgreifen. Kommen wir also direkt zu den Kämpfen. Diese sind auf der normalen Stufe zwar etwas leichter als von anderen Platinum Games Titeln, allerdings trotzdem noch immer ein riesen Spektakel. Allerdings kann gerade im Handheld Modus die Übersicht flöten gehen wenn es auf dem Bildschirm heiß hergeht. Generell verwende ich die Switch zwar mehr im Handheld Modus, als im TV Dock, allerdings hat mir Astral Chain unterwegs recht wenig Freude bereitet. Erst zuhause auf dem Fernseher, mit dem Pro Controller in der Hand, ist das Spiel für mich erst wirklich interessant geworden. Große Effekte kommen einfach auf dem Großen Fernseher deutlich besser zur Geltung.
Doch actiongeladene Kämpfe, und abgedrehte Charaktere sind nicht das einzige, was euch in Astral Chain erwartet. Bevor es ans eingemachte gegen die Chimären geht, dürfen wir zunächst noch klassischer Polizeiarbeit nachgehen. Soll heißen, wir steigen mit einem bestimmten Auftrag in ein Gebiet ein, und ab da gilt es Hinweisen zu Folgen. Zu diesem Zweck sind Neuron mitglieder mit der sogenannten IRIS ausgestattet. Sobald die Iris aktiv ist, werden uns wichtige Gegenstände bzw. Orte hervorgehoben, sowie Informationen zu Personen angezeigt. So ein Interface erleichtert natürlich das finden von Spuren um ein vielfaches. Auf den ersten Blick hat mich die IRIS an den Detektiv-Modus aus der Batman Arkham Reihe erinnert.
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Mochten wir:
- neues Setting
- mehrere Legionen zu sammeln
- Abgedrehte Charaktere
- Actiongeladene Kämpfe…
Mochten wir nicht:
- … die im Handheld Modus leider nicht wirklich zur Geltung kommen
- Hauptcharakter spricht nicht, und wirkt weitestgehend emotionslos
Einmal mehr zeigen die Entwickler von Platinum Games wo ihre Stärken liegen. Mit Astral Chain wird uns ein neues, unverbrauchtes Setting geboten, mit schrulligen Charakteren und abgefahrener Optik. Zwar geht im Handheld Modus oft die Übersicht flöten, allerdings dürfte das nicht primär ein Problem von Astral Chain sein, sondern eher etwas, womit Action Games auf der Switch zu kämpfen haben. Die Framerate blieb auch im Handheld Modus weitestgehend stabil, Einbrüche dieser hatte ich relativ selten, und dann auch wirklich an Passagen wo die Switch ordentlich etwas leisten musste. Trotzdem kann ich nicht nur Lob verteilen, denn das Schweigen unserer Spielfigur hat der Geschichte nicht gerade gut getan. Während alle anderen Charaktere rundherum eine Persönlichkeit haben, hat der Protagonist das Problem, dass er ein emotionsloses Stück Holz ist. Sehr schade! Allerdings soll das nicht unbedingt ein Grund sein, Astral Chain nicht zu kaufen, besonders Genreliebhaber sollten zugreifen, denn hier erwartet sie wohl eines der besten Actionspiele des Jahres.
Wertung:
8/10