Mit brachialer Action möchte uns Rage 2 abholen, scheitert jedoch an der Open World
Wie Doom nur mit ein bisschen mehr, das ist die perfekte Beschreibung für Rage 2. Durch eine Kooperation der beiden Entwicklerstudios id Software (Doom) und Avalanche Studios (Just Cause) möchte man meinen, dass das ideale Open World Action Erlebnis auf uns zukommt. Ganz so rosig sieht es dann doch nicht aus. Wir bekommen zwar wunderbar wüste Ballereien, doch eine etwas hakelige Open World, dazu aber später mehr.
Wie bereits erwähnt, liefert uns Rage 2 Action geladene Ballereien wie in Doom, und mit den sogenannten Nanotriten-Fähigkeiten noch etwas mehr. Während wir nun also nach Herzenslust Mutanten, Cyborgs und menschliche Gegner wegballern, können wir sowohl auf passive als auch auf aktive Fähigkeiten zurückgreifen, wie etwa einem ausweich Dash, oder einem kraftvollen Nahkampfangriff. Gesamt warten elf verschiedene Fähigkeiten darauf von uns im Spiel eingesammelt und miteinander kombiniert zu werden. Ach ja die Nanotriten-Fähigkeiten lassen sich auch durch das Investieren von Skillpunkten ausbauen und verstärken. Was natürlich in einem Shooter mit Charakterentwicklung nicht fehlen darf, ist eine Ultimate Fähigkeit. Im Spiel bezeichnet als der Overdrive unserer Ranger Rüstung. Der Overdrive muss zunächst von uns geladen werden, indem wir, nun ja, einfach machen was man in Rage 2 so macht. Ballern, ballern und noch mehr ballern. Per Knopfdruck können wir dann die Ulti zünden, welche direkt einen Teil Gesundheit wiederherstellt und unseren ausgeteilten Schaden verstärkt.Übrigens lassen sich nicht nur unsere Fertigkeiten upgraden, sondern genauso die acht verschiedenen Waffen, welche wir auf unserer Reise durch das Ödland erhalten. Ok zugegeben Acht Waffen klingt nicht nach sonderlich viel Abwechslung, allerdings verfügen die meisten der Schießprügel über einen sekundären Feuermodus, was dem ganzen wieder etwas mehr Würze verleiht.
Kommen wir nun wohl zu dem einzigen Punkt, an dem ich wirklich etwas auszusetzen habe, die Open World. Klar wir bekommen mit Dschungeln, Wüsten, Städteruinen und Fabriksanlagen ein bisschen Abwechslung geboten, allerdings fallen die Aufgaben, welche uns Erwarten ziemlich repetitiv aus. Zunächst erschießen wir hier ein paar Bösewichte, um kurz nebenan die nächsten über den Jordan zu befördern und so weiter. Nichts gegen Action aber etwas Abwechslung in einer offenen Spielwelt schadet doch nicht. Klar wir können mit unserem Vehikel beispielsweise andere Rennfahrer herausfordern, oder aber uns Feuergefechte mit Konvois liefern, diese empfiehlt es sich allerdings erst anzugehen, sobald einige Upgrades für den Phönix, unser Rangervehikel, freigeschaltet wurden. Wohl gemerkt die teuersten und somit langwierigsten Upgrades im Spiel. Natürlich lassen sich auch andere Vehikel als der Phönix steuern, allerdings ist es egal ob wir mit dem Phönix von A nach B reisen oder eben mit dem Motorrad. Richtig voran geht es letzten Endes mit dem Schwebe-Motorrad Ikarus, mit welchem man einfacher und ohne Hindernisse zu den Zielen fliegen kann. Dadurch fällt auch die Seltenheit der Schnellreisepunkte weniger ins Gewicht.Kommen wir nun zur Story in Rage 2. Von dieser dürfen Spieler nicht besonders viel erwarten. Die Story in Rage 2 ist vorhanden, alibihalber möchte man meinen. Es handelt sich um die Standard-Rache-Story, welche sich in rund Vier bis Fünf Stunden erledigen lässt. Das was Spieler allerdings wirklich an Rage 2 fesselt, ist schlichtweg der Charme den das Game versprüht. Alleine die absurden Aufträge welche wir von Zeit zu Zeit erhalten, dürften den meisten ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern.
Mochten wir:
- Soundeffekte
- Makaberer Humor
- Ballern!
- Fähigkeiten bringen Abwechslung ins Gameplay
Mochten wir nicht:
- Ödes Ödland
- Lange Reisezeiten/Autofahrten
- Geschichte ist nur zur Anwesenheit da
Unterm Strich liefert uns Rage 2 solide Action mit flotten Sprüchen. Neben der nur zum Alibi vorhandenen Story, liefert die trostlose Öde des Ödlands wohl die größte Ecke, an der man sich stoßen kann. Nichts desto trotz, kann man mit Rage 2 durchaus Spaß haben, auch wenn rein von der Action her Doom aus dem Jahr 2016 mehr zu bieten hat.Wertung:
7/10