Wer hat sich nicht schonmal vorgestellt einer Demonstration mal so richtig Kontra zu geben? Jetzt könnt ihr das aus der Sicherheit der eigenen Wohnung machen!

Bei Riot – Civil Unrest handelt es sich um einen Early Access Titel, insofern ist eine genaue Bewertung noch nicht ganz möglich. Fürs erste müssen wir uns also auf die Prämisse konzentrieren. Das Spiel ist auf Steam schon lange nett anzusehen, mir ist es vor einigen Jahren aufgefallen und umso mehr habe ich mich gefreut, dass das kleine Studio es endlich weit genug geschafft hat, um es an die Öffentlichkeit zu bringen. Das Konzept ist ein neues und unverbrauchtes wie ich finde. Natürlich geht es wie in jedem RTS darum seine Ressourcen gut zu verwenden, Mikromanagement zu betreiben und so aufs Ziel hinarbeiten, doch ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht! In nachgestellten Aufständen der letzten Jahre in vielen verschiedenen Ländern schreiten wir zur Tat, wie den Arabischen Frühling oder den Umweltaufständen in Italien und Griechenland. Ein wenig Geschichtsunterricht ist also vorhanden!

Es handelt sich hier um einen etwas eingeschränkteren RTS Titel, da man hier nur gewisse Szenarien nachspielt. Das heißt natürlich nicht, dass es deswegen langweiliger ist oder weniger fordert, aber fürs erste ist die Spielzeit recht begrenzt. Nicht gering, aber begrenzt! Andere RTS Titel kann man in der Theorie ja endlos spielen, dieses hier wohl eher nicht. Ein kleiner Minuspunkt, wenn man in betracht zieht, was für einen Umfang das Spiel hat, vor allem wenn man das kleine Studio in betracht zieht. Die Polizei ist unterteilt in verschiedene Spezialeinheiten. So gibt es die Assault Klasse, welche in die Masse vorstoßen kann und diese dann aufbrechen, was es leichter macht mit den Schildern Raum zu schaffen. Zu guter Letzt haben wir noch die Ballistik Klasse, welche mit allem möglichen in die Massen schießen kann und somit Tränengas oder Plastikkugeln an die Bedürftigen verteilt.

Kein einseitiger Spaß

Doch nicht nur den Aufstand im Zaum halten, steht uns offen. Wir können auch in die Rolle der Demonstranten schlüpfen. In diesen Szenarien geht es meistens darum gewisse Gebiete zu blockieren, eine Straße hinunter zu drängen oder aber die Polizei zu behindern. Hier gibt es weniger zu beachten. Die Demonstranten teilen sich auf in gewaltbereit und friedlich. Nur die gewaltbereiten können also mit Steinen oder ähnlichem werfen, wobei die nützlichste Funktion dennoch der Sitzstreik ist. Sich einfach hinzusetzen mit gehobener Faust. Dies sichert Gebiete gut ab, ist aber nur bedingt möglich, da die Demonstranten auch nur brav sitzen bleiben, solange ihre Moral das mitmacht. Wenn man dann noch den normalerweise eher kurzen Timer beachtet, bemerkt man schon, dass es sich um eine stressvolle Situation handelt in der so eine Funktion für Sicherheit sorgen kann.

Wie realistisch ist es?

Grundsätzlich haben die Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht. Die Szenarien und die Aufstellungen der Polizisten sowie Demonstranten sind ziemlich gut gelungen. Bei den Polizisten finden wir Strukturen und gezielte Aufstellungen, wo wir bei den Gegenspielern eher riesige Aufläufe finden. Insofern eine tolle Arbeit, wenn da nicht das Problem mit offenen Flanken wäre. Eine Polizeigruppe steht lieber  mit offenen Seiten da, als sich etwas halbkreisförmiger hinzustellen oder gar auf zwei Reihen umzuschichten. Das sorgt schnell dafür, dass man die Übersicht verliert. Da sich die Polizei durch die Pixelgrafik nicht zu sehr von den Demonstranten abhebt und umgekehrt, braucht es schon ein wenig Zeit im Spiel, bis man sich in dem Gewusel ein wenig besser durchblickt.

Der große Harken

Das führt direkt zu unserem Hauptpunkt. Es ist schwer zu lesen. Natürlich gibt es ein Interface, welches uns zeigt, wenn einer unserer Leute verletzt wurde und auch bei anderen Dingen die passieren können, kriegen wir eine Warnung, aber herauszufinden wo das passiert ist, ist äußerst schwer und ein echtes Problem. Man fühlt sich recht hilflos, wenn man davon hört, wie die eigenen Männer verletzt werden und man nicht einmal weiß, wo man hinsehen soll. Ist kein tolles Gefühl als Spieler, aber auf der anderen Seite durchaus realistisch. Demonstrationen laufen eben nicht immer nett und zivilisiert ab. Auch nicht geordnet. Wer in echt schon bei einer zugesehen oder mitgemacht hat, weiß wie wenig man dort mit bekommt. Da kann sich direkt neben einem geprügelt werden und man hat’s vielleicht nicht einmal gemerkt.

Das Fazit!

Obwohl ich hier hauptsächlich negative Punkte bringe, kann ich das Spiel an jeden weiterempfehlen, der sich gerne im Mikromanagement von einem RTS verläuft. Hier gibt es eine Menge zu beachten und zeitgleich zu bedenken. Taktiken entwickeln und schnell agieren ist die Devise. Sich in unübersichtlichen Situation einen Überblick zu verschaffen und dafür Sorgen, dass man die Missionen abschließt. Ja, es gibt Probleme, doch welches Early-Acces Spiel hat dies heutzutage nicht? Das Spiel selbst läuft bei mir absolut Bugfrei und sauber und das ist schon durchaus eine Seltenheit, die selbst Tripple A Titel nicht so ganz schaffen. Insofern verbleibe ich bei der bedingten Kaufempfehlung für RTS-Fans und natürlich an Leute, die diese Thematik interessiert, denn die werden hier auch einiges vorfinden können!

 

Viel Spaß beim Spielen!

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